Das Dividuum oder Von der Teilbarkeit des Menschenvon Walter van RossumInszenierungDLF 2002Dauer: 49 Minuten 30 Sekunden"Ich bin ich, weil mein kleiner Hund mich erkennt", erkannte Gertrude Stein. Wer keinen kleinen Hund hat, schaut in den Spiegel und findet sich da - als anderen. Er sieht die Gestalt für andere, die er normalerweise nicht sieht. Um mich zu verstehen, muss ich mir ein Bild von mir machen. Doch dieses Bild ist notwendigerweise nicht ich. Insofern kommt keine Identität ohne ihr Double aus. Andererseits kann das Double meiner Kontrolle entgleiten. Dann verfolgt es mich als Gespenst. Die Erfindung des Individuums ist bis heute eher eine problematische Behauptung geblieben, denn wir wissen nicht, was das ist. Davon zeugt die Masse der Doppelgänger-Geschichten und Double-Phänomene, die sämtlich von den Spielen und Krisen der Ich-Identität handeln.
RegieWalter van Rossum