Ausweitung der Kampfzonevon Michel HouellebecqHörspielWDR 2000Dauer: 1 Stunden 05 Minuten 28 Sekunden
Michael ist EDV-Fachmann und führt ein unspektakuläres Leben, das sich insbesondere durch das Fehlen von Bindungen und einer inneren Erstarrung auszeichnet. Sein Dasein findet jenseits von Glück und Unglück statt, ein Umstand, der - wie der Autor glaubt - nicht wenig mit der Sexualität unserer Tage zu tun hat.
´Ausweitung der Kampfzone´ (1994) erregte ebenso wie der Nachfolge-Roman ´Elementarteilchen´ (1998) viel Aufsehen. Houellebecqs Kunst, der gesellschaftlichen Welt das Stethoskop an die Brust zu halten und ihre Krankheiten zu diagnostizieren, erinnert an Sartre und die Ekelbestände, die dieser im menschlichen Dasein ausfindig machte, an Camus und seinen ´Fremden´. Houellebecq stellt dem Existenzialismus das Motiv der Sexualität an die Seite und fällt ein vernichtendes Urteil. Die allein um ihrer selbst willen praktizierte Sexualität ist der Grund für den narzistischen Ausverkauf des Subjekts, für den gänzlichen Verlust an Liebe, aber auch für die äußerste Bindungslosigkeit und Vereinzelung.
Übersetzung aus dem FranzösischenLeopold Federmair
Musik440 hertz
HörspielbearbeitungMartin Zylka
RegieMartin Zylka
Sylvester Groth
Erich Bar
Maria Liedhegener
Wieslawa Wesolowska