Chester oder Der Auftritt eines gebrannten Kindesvon Wolfgang HegewaldHörspielWDR 1989Dauer: 53 Minuten 50 Sekunden"Einer" hat die Oper angezündet. Er hatte keinen Wohnsitz, hat am gleichen Abend auch schon versucht, in eine Arztpraxis einzubrechen, ein Auto und die Niederlassung einer Fluggesellschaft in Brand zu setzen. Er wäre vielleicht nie gefasst worden, wenn er sich nicht gestellt hätte. Die Schwierigkeit mit ihm besteht darin, dass "Einer" kein Motiv für seine Tat hat. "Einer", der Mann, wird nun vor Gericht gestellt. Dabei muss geklärt werden, wer er ist. Gutachter treten auf, eine Referentin sammelt die Bruchstücke seiner Identität ein. Zeugen schildern die Umstände des Brandes. Er ist in der DDR geboren, kurz nach dem Mauerbau. Seine Eltern kannten nur Arbeit. Sie haben sich oft gestritten. Sein Vater trank. Im Suff hat der Vater den Großvater erstochen. Während der Pubertät verliebte er sich in die Musik von Opern. "Einer" sucht das Weite, indem er ins Reich der Phantasie eindringt.
RegieNorbert Schaeffer
Monika Bleibtreu
Matthias Ponnier
Fritz Bachschmidt