Die Nächte von St. Germainvon Léo MaletKrimi-HörspielSWR, Der Audio Verlag 2002Dauer: 1 Stunden 41 Minuten 58 Sekunden
Nestor Burma, der Privatdetektiv, soll im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft wertvollen, gestohlenen Schmuck auffinden. Ort seiner Recherchen: Paris, St. Germain. Im 6. Arrondissement kamen in den fünfziger Jahren alle auf ihre Kosten: Jazzfans von Boris Vian, Existentialisten und solche, die sich dafür hielten, lebten im Deux Magots und im Flore, in Nachtclubs ein intensives Leben. Abseits der Touristenziele hetzt Burma von einer Straße in die nächste. Er weiß von Anfang an, dass "irgendetwas faul ist an der ganzen Geschichte." Erst findet man MacGee, den schwarzen Musiker, erschossen auf, bald darauf ist auch der Portier des Hotels ins Jenseits befördert. Eine ganz und gar mysteriöse Rolle spielt dabei ein Polizist! Monsieur Germain St. Germain, der aufgeblähte, erfolglose Schriftsteller bringt in die Story einen Hauch von Möchtegern-Boheme und existentialistischer Befindlichkeit.
Léo Malet schrieb spannende, ironische Krimis, in denen er jedes Mal einem Pariser Stadtviertel ein Denkmal setzte. Bevor er im Jahr 1941, nach seiner Freilassung aus der deutschen Inhaftierung begann, Kriminalromane zur schreiben, war er in Anarchistenkreisen und um den Surrealisten André Breton engagiert. Er versuchte mehr recht als schlecht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Malet schrieb insgesamt über 50 Romane und wurde mehrfach für seine Arbeit ausgezeichnet.Das Flair von schwarzer Musik, von Bars und billigen Absteigen, von hübschen Mädchen, die den Absprung nicht mehr schaffen, von Gaunern und selbsternannten Literaten wird in diesem Hörspiel lebendig inszeniert. Unvergesslich authentisch: Christian Brückner als Nestor Burma und Felix von Manteuffel in der Rolle des exzentrisch-lächerlichen Germain St. Germain.Aus der Amazon Audiobook-Rezension
BearbeitungKlaus Schmitz
RegieHans Gerd Krogmann
Christian Brückner
Felix von Manteuffel